375 – Der Wandel der Zeiten: Vom Patriarchat zur Gleichwertigkeit

Heute fiel es mir schwer, den Aufnahmeknopf zu drücken – vielleicht, weil das Thema, über das ich sprechen möchte, so vielschichtig und emotional aufgeladen ist. Ich möchte mit dir über die Endzeit des Patriarchats sprechen. Aber keine Sorge, das wird keine feministische Kampfrede. Vielmehr geht es mir darum, den spirituellen Hintergrund dieser gesellschaftlichen Umbrüche zu beleuchten und gemeinsam zu überlegen, was wir als bewusste Menschen tun können, um eine Veränderung herbeizuführen – achtsam und ohne auf Konfrontation aus zu sein.

Historische und gesellschaftliche Ungleichheiten

Seit Tausenden von Jahren herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern – eine Realität, die in vielen Kulturen noch immer tief verwurzelt ist. Beispielsweise wird in einigen Ländern männlichen Nachkommen mehr Wert beigemessen als weiblichen. Dies zeigt sich auch in der Praxis, dass weibliche Föten häufiger abgetrieben werden.

Doch das Problem endet nicht bei der Geburt. Frauen verdienen weltweit oft weniger als Männer für dieselbe Arbeit – ein Lohngefälle, das durch keine vernünftige Erklärung zu rechtfertigen ist. Auch die medizinische Forschung ist ein weiteres Beispiel für diese Schieflage: Medikamente werden primär an Männern getestet, was dazu führt, dass Frauen häufiger unter unerwarteten Nebenwirkungen leiden. Besonders dramatisch ist dies bei Herzerkrankungen, wo die Symptome von Frauen oft falsch gedeutet werden, was zu einer erhöhten Sterblichkeit führt.

Mikroaggressionen im Alltag

Ein weiteres Problemfeld sind die subtilen Mikroaggressionen, die uns im Alltag begegnen. Aussagen wie „Du fährst für eine Frau erstaunlich gut Auto“ oder „für eine Frau bist du eine echt erfolgreiche Unternehmerin“ sind zwar in den allermeisten Fällen nicht bösartig gemeint, transportieren aber dennoch unterschwellig die Botschaft, dass Frauen weniger kompetent seien. Diese Form der Sprache hat immense Macht, da Worte unsere Wahrnehmung und letztlich auch unser Handeln prägen.

Interessant wird es, wenn man solche Aussagen umdreht und an Männer richtet. Beispielsweise: „Du fährst für einen Mann erstaunlich gut Auto“ oder „Für einen Mann bist du ein echt erfolgreicher Unternehmer.“ Solche Formulierungen wirken sofort absurd und es fühlt sich sehr unangenehm an, weil gesellschaftlich impliziert wird, dass Männer ohnehin kompetent oder erfolgreich in diesen Bereichen seien. Diese Diskrepanz macht deutlich, wie tief verankert die stereotypen Rollenbilder in unserer Sprache und Denkweise sind.

Es zeigt sich, dass Sprache nicht nur ein Spiegel unserer Vorurteile ist, sondern diese auch verstärken kann. Die bewusste Reflexion und der achtsame Umgang mit solchen Formulierungen sind daher essenziell, um langfristig eine gleichberechtigtere Wahrnehmung und Wirklichkeit zu schaffen.

Das Missverständnis um Feminismus

Ein weiterer Aspekt, den ich ansprechen möchte, ist die oft verzerrte Wahrnehmung des Feminismus. Vieles, was aus dem Feminismus hervorgegangen ist, hat weder Frauen noch Männern geholfen. Frauen fühlten sich gezwungen, „ihren Mann zu stehen“, während Männer sich fragten, ob sie überhaupt noch männlich sein dürfen. Doch das Ziel sollte keine Rückkehr zu einem Patriarchat oder die Etablierung eines Matriarchats sein. Es geht darum, dass Männer und Frauen in ihrer jeweiligen Stärke wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

Eine Veränderung kann nur entstehen, wenn wir alle unseren Beitrag leisten. Es beginnt mit der Art, wie wir kommunizieren. Bewusste Sprache, die frei von Mikroaggressionen ist, kann helfen, tief verwurzelte Strukturen aufzubrechen. Ebenso können wir durch bewusste Entscheidungen, wie ich es in meinem Unternehmen tue, einen Unterschied machen. Ich ermögliche Frauen, flexibel zu arbeiten, sodass sie ihre Kinder betreuen und dennoch finanziell unabhängig sein können. Solche kleinen Schritte tragen dazu bei, ein Gleichgewicht zu schaffen.

Wir leben in einer Zeit des Wandels – einer Zeit, in der alte Strukturen sichtbar werden und aufbrechen. Statt uns auf Unterschiede und Schuldzuweisungen zu konzentrieren, sollten wir uns darauf besinnen, wie wir als Menschheit gemeinsam wachsen können. Jeder Einzelne von uns hat die Macht, durch bewusste Worte und Taten einen Unterschied zu machen. Lasst uns also Hand in Hand diesen Übergang gestalten und eine Welt schaffen, die auf Respekt, Gleichberechtigung und gegenseitiger Wertschätzung basiert.

Alles Liebe,

Marisa


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