460 – Echte Spiritualität ohne Druck und Toxizität

Heute wird’s ehrlich, herzlich und ein bisschen frech: In dieser Podcastfolge habe ich meine liebe Freundin und Assistenz-Lehrerin in meiner Jahres-Ausbildung Christina zu Gast, um mit ihr über ein Thema zu sprechen, das selten offen angesprochen wird – was tun, wenn Spiritualität einfach mal nervt? Wir teilen mit dir, wie es ist, spirituell zu arbeiten, warum wir manchmal von der Spiritualität genervt sind und wie wir trotzdem immer wieder Freude und Leichtigkeit in unseren spirituellen Alltag bringen.

Zwischen Beruf und Privat: Spirituell sein – immer und überall?

Für viele klingt es traumhaft, beruflich spirituell zu arbeiten. Doch die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen schnell. Christina und ich kennen es beide: Wir werden ständig gefragt, was wir sehen, fühlen oder „mal eben“ klären können – sei es vom eigenen Partner, von Freundinnen beim Kaffee oder sogar von Fremden im Supermarkt. Die Klassiker:
„Kannst du mal kurz in meine Aura schauen?“
„Was spürst du bei mir?“
Oder: „Hast du einen Tipp aus der geistigen Welt für mich?“

Am Anfang wollten wir immer helfen. Doch irgendwann haben wir gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen und unsere Freizeit zu schützen. Wir sind nicht rund um die Uhr das Medium oder die spirituelle Lehrerin – wir sind auch einfach Marisa und Christina, die mal abschalten, lachen oder einfach Mensch sein wollen.

Ein weiterer Dauerbrenner: Die Erwartung, als spiritueller Mensch immer in der Mitte, geerdet und ausgeglichen zu sein. Die Realität? Auch wir haben Tage, an denen wir uns selbst bemitleiden, wütend sind oder einfach keine Lust auf Meditation und Erdung haben.
Manchmal tut es sogar richtig gut, sich für einen Tag in Selbstmitleid zu suhlen oder einfach mal „Feuer“ zu haben und die Emotionen rauszulassen. Und ja – manchmal nerven spirituelle Ratschläge wie „Erde dich doch mal!“ einfach nur. Christina und ich mussten beim Aufnehmen herzlich lachen, weil wir beide an diesem Tag so richtig Feuer hatten – und das ist völlig okay!

Wir geben es zu: Manchmal nutzen wir unsere Spiritualität auch als Ausrede. „Die Sonne ist schuld!“, „Es ist bestimmt ein starker Transit im Human Design!“ oder „Irgendwas ist gerade im Feld…“ – solche Sätze helfen, nicht alles zu ernst zu nehmen und auch mal über sich selbst zu schmunzeln. Humor ist für uns ein wichtiger Schlüssel, um mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen und nicht in Perfektionismus zu verfallen.

Toxische Spiritualität – Wenn das Mindset angeblich alles ist

Was uns beide wirklich triggert, ist die sogenannte „toxische Spiritualität“. Es gibt Coaches, Lehrer oder selbsternannte Gurus, die für alles eine spirituelle Erklärung haben und Probleme oder Misserfolge immer auf das Mindset, angeblich falsche Glaubenssätze oder mangelnde Erdung schieben.
Das ist nicht nur wenig hilfreich, sondern kann auch richtig gefährlich werden. Denn so wird die Verantwortung komplett auf die Suchenden abgewälzt: „Du bist halt nicht weit genug, dein Money Mindset stimmt nicht, du musst noch an dir arbeiten…“

Wir sind überzeugt: Gute Lehrer begleiten dich mit echtem Wissen, Geduld und Lösungen – und nicht mit Schuldzuweisungen und Pseudo-Erklärungen.

Ein grosses Thema, das uns beide beschäftigt: Die sogenannte Guru-Rolle. Viele spirituelle Lehrer (und ja, es sind oft Männer) stellen sich auf ein Podest, geben vor, die einzig wahre Wahrheit zu kennen, und binden ihre Schüler an sich. Sie sagen Dinge wie:
„Du bist noch nicht so weit.“
„Du musst erst zehn Jahre meditieren, um das zu erreichen.“
Oder sie stellen Bedingungen: „Nur wenn du vegan bist, nur wenn du weiß trägst, nur wenn du…“
Das ist keine Spiritualität, das ist Ego.

Wir möchten keine Gurus sein. Unsere Aufgabe ist es, Menschen in ihre eigene Kraft zu bringen und sie zu ermutigen, auf ihr Bauchgefühl und ihren Verstand zu hören. Wenn ein Lehrer dich abhängig macht, Bedingungen stellt oder behauptet, nur er habe die Wahrheit, lauf! Echte Spiritualität macht dich frei und ermächtigt dich, deinen eigenen Weg zu gehen.

Mensch bleiben: Spiritualität ist kein Freifahrtschein für ein perfektes Leben

Ein weit verbreiteter Irrglaube: Wer spirituell arbeitet, hat keine eigenen Themen mehr und ist immer „aufgeräumt“. Die Wahrheit ist: Gerade weil wir spirituell sind, stellen wir uns unseren Themen immer wieder – und das ist oft alles andere als leicht. Unsere Seelen haben sich diesen Weg ausgesucht, um zu wachsen, zu lernen und Erfahrungen zu machen.
Wir sind nicht hier, weil wir schon fertig sind – sondern weil wir auf dem Weg sind. Und ja, manchmal wünschen wir uns, einfach ein ganz normales Leben zu führen, ohne dauernd Energien, Transite, Sonnenstürme oder spirituelle Prozesse im Hinterkopf zu haben. Aber zurück gibt’s nicht – und das ist auch gut so!

Trotz allem lieben wir unsere Spiritualität. Die kleinen und grossen Wunder, die Synchronizitäten, das Gefühl, geführt zu sein – all das macht unser Leben reich und bunt. Es ist wie ein Puzzle, in dem die Teile immer wieder überraschend zusammenfallen. Und auch wenn es manchmal anstrengend ist, wissen wir: Für spirituelle Menschen wird es immer leichter, ihren Platz zu finden. Die Wege trennen sich, und die Leichtigkeit wächst.

Wir hoffen, dieser Real Talk macht dir Mut, dich selbst nicht so ernst zu nehmen, auch mal genervt zu sein und trotzdem deinen eigenen Weg zu gehen. Spiritualität ist kein Wettbewerb, kein Perfektionismus und keine Ausrede, sich selbst aufzugeben. Sie ist ein Werkzeug, das uns wachsen, lachen, heilen und verbinden lässt – mit uns selbst und mit anderen.

Alles Liebe,

Marisa

sensitive und mediale Jahres-Ausbildung

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