Wir haben gerade ein neues Jahr angefangen und vielleicht geht es dir wie vielen anderen Menschen auch und du hast dir irgendwelche Dinge vorgenommen, die du in diesem Jahr gerne anpacken und verändern würdest. Ich für mich nehme mir keine Resolutionen vor, denn ich würde mich sowieso nicht daran halten und ich mache mir auch nicht gerne viel Druck. Lustigerweise habe ich - ganz ohne Druck - angefangen, gründlich zu entrümpeln und bin schon viele Dinge losgeworden in diesen ersten zwei Wochen des Jahres.
Aber das soll nicht das Thema dieses Blogbeitrages werden, sondern wir wollen über Selbstliebe oder eben eher über die mangelnde Selbstliebe sprechen. Wie hast du es denn mit deiner Selbstliebe? Ist das ein Thema, dass du schon öfters angeschaut hast und bist du gut verwurzelt in der Liebe zu dir selbst? Oder ist die Selbstliebe ein Thema, dass für dich eher anstrengend ist und dich immer wieder zur Verzweiflung bringt?
Aber was sind eigentlich die Gründe für mangelnde Selbstliebe und wie können wir lernen, uns besser zu lieben? Lass uns zuerst ein bisschen auf Ursachenforschung gehen.
Deine Kindheit und Eltern, die dir keine Selbstliebe vermitteln konnten
Ein häufiger Grund, warum es mit der Selbstliebe schwer sein kann, finden wir in der Kindheit. Wenn deine Eltern nicht in der Lage waren, dir zu vermitteln, wie liebenswert und grossartig du bist, dann kann das dazu führen, dass du als erwachsener Mensch deine Selbstliebe nicht wirklich wahrnehmen kannst.
Oft geht die mangelnde Selbstliebe Hand in Hand mit fehlendem Urvertrauen. Auch das ist etwas, was wir in frühester Kindheit entwickeln durch Eltern, die uns abholen, emotional auffangen und jederzeit für uns da sind. Ich finde es dabei wichtig, dass wir nicht einfach mit dem Finger auf die Eltern zeigen und brüllen: Falsch gemacht!
Deine Eltern haben bestimmt ihr Bestes gegeben. Aber vielleicht war das einfach nicht gut genug für dich. Keiner ist daran Schuld. Es ist einfach Teil deiner Lebensgeschichte.
Vielleicht weisst du eben aus deiner Geschichte, dass genau das bei dir geschehen ist. Dann bist du eingeladen, deine Kindheit anzuschauen und mit deinem inneren Kind zu arbeiten. Die Arbeit mit dem inneren Kind ist etwas, was ich dir dafür wirklich ans Herz legen möchte.
Denn wenn du die Verantwortung für dein inneres Kind übernimmst, dann änderst du damit auch deine Geschichte. Du bist dann nämlich da für dieses unschuldige Wesen und du hilfst ihm, sich wohl und sicher zu fühlen. Vielleicht ist das für dich schwer nachvollziehbar. Vielleicht hilft dir die Vorstellung, dass du einen grossen Stein in ein ruhiges Gewässer wirfst. Indem du das machst, bewegt sich das Wasser auf jedes Ufer zu und bringt Veränderung in jede Richtung.
Auch in den Bereich des Sees, der sehr weit von dir weg ist. Genauso verhält es sich, wenn du mit dem inneren Kind arbeitest. Du bringst dadurch automatisch Ruhe und Sicherheit in deine Vergangenheit und änderst dadurch deine Gegenwart.
(Komplizierte) Glaubenssätze
Ein weiterer Grund für mangelnde Selbstliebe können Glaubenssätze sein, die du hast. Dabei sind diese Glaubenssätze oft irgendwie unbewusst und sie können wirklich kompliziert sein. So etwas im Stile von: „Ich bin nur liebenswert, wenn ich mein wahres Sein verstecke“.
So ein Glaubenssatz führt dazu, dass du dich niemals so zeigen kannst, wie du wirklich bist und dass du dich immer irgendwie verbiegst. Denn du glaubst ja, nur liebenswert zu sein, wenn du den wichtigsten Teil von dir schön brav versteckst. Auch so ein Glaubenssatz kann aus der Kindheit stammen.
Er kann aber auch aus einem vergangenen Leben stammen oder es könnte sein, dass du ihn als „Geschenk“ von deiner ersten grossen Liebe mitgenommen hast. Es ist gar nicht so wichtig zu wissen, woher so ein Glaubenssatz kommt. Wichtiger ist, dass du merkst, dass da etwas ist, was du angehen und verändern kannst.
Wenn du beim Lesen merkst, dass das Thema Glaubenssatz bei dir etwas auslöst, dann bist du eingeladen, deine Glaubenssätze intensiv zu überprüfen und zu beobachten, was sich da zeigen möchte.
Es kann dabei sein, dass sich dir ein Glaubenssatz zeigt, der dir voll bewusst ist und den du schon gut kennst. Oder du findest einen ganz neuen, mit dem du dann arbeiten kannst. Beides ist gut, denn je besser du dich selbst und dein Wesen verstehst, um so besser kannst du damit arbeiten.
Dein innerer Perfektionist oder dein innerer Kritiker
Zwei etwas fiese innere Stimmen können dazu führen, dass du Schwierigkeiten hast, in die Selbstliebe zu kommen. Der innere Perfektionist ist eine Stimme, die dich immerzu antreibt, „es“ noch besser zu machen, dir noch mehr Mühe zu geben, noch mehr zu lernen, zu arbeiten, noch besser zu kochen, noch perfekter zu sein als Partnerin und, und, und… Dem inneren Perfektionisten kannst du es niemals gut genug machen.
Vielleicht hast du als Kind in der Schule gelernt, dass nur derjenige wirklich Erfolg hat, der durchwegs perfekte Noten hat und niemals etwas nicht schafft. Daraus kann dann ein übermotivierter innerer Perfektionist entstehen, der richtig fies werden kann. Das Problem beim inneren Perfektionisten ist nämlich, dass du eigentlich keine Chance hast, ihn ruhig zu stellen. Er ist ein Besserwisser und wird immer eine Antwort bereit für dich haben.
Aber er bietet dir auch eine wunderbare Chance: Mit einem übereifrigen inneren Perfektionisten kannst du lernen, richtig gute und nachhaltige Grenzen zu setzen. Denn das einzige, was ihn verstummen lässt sind Grenzen, die er nicht überwinden kann. Und lernen, Grenzen zu setzen ist doch etwas, was immer hilfreich und wichtig ist.
Wenn du den Mut hast, deinen inneren Perfektionisten in seine Grenzen zu verweisen, wirst du es das nächste Mal auch in deinem Leben haben, wenn du mit jemandem aus deinem Umfeld zu tun hast. Und dann musst du dann vielleicht keine drei Kuchen zum Essen mit der Familie bringen, obwohl du erst gestern aus dem Urlaub zurückgekommen bist.
Der innere Kritiker
Der innere Kritiker ist eine Stimme, die sehr bekannt ist. Die Stimme, die dir ständig sagt, dass alles, was du machst nicht gut genug ist. Wenn du einen starken inneren Kritiker hast, dann solltest du dringend damit arbeiten. Der innere Kritiker könnte nämlich - wenn er in der richtigen Rolle ist - ein wunderbarer Partner für dich werden. Allerdings erfordert das ein bisschen Arbeit und Disziplin.
Aber es ist machbar, das kann ich dir versprechen. Wenn du nämlich sehr unbewusst mit deinem inneren Kritiker umgehst, dann kann es sein, dass er dir ständig unangenehm ins Ohr brüllt und dich wissen lässt, dass du aber so gar nicht liebenswert bist. So richtig nicht. Eher bist du dann fürchterlich und solltest dich schnell wieder im Bett verkriechen.
Wenn du einen inneren Kritiker hast, der zu jeder Entscheidung, die du im Verlaufe eines Tages triffst, eine Meinung hat, dann solltest du dringend anfangen, mit ihm zu arbeiten.
Denn mit einem so aktiven inneren Kritiker wird es sicher schwer, wirkliche Selbstliebe zu erleben und eines ist wichtig zu verstehen: Du bist es wert, in die Selbstliebe zu gehen. Du hast es dir wirklich verdient!
Mein Vorschlag: Gehe ins Gespräch mit deinem inneren Kritiker und erkläre ihm, dass du erwachsen und in der Lage bist, in die Selbstverantwortung zu gehen. Du triffst deine Entscheidungen und du trägst auch die Konsequenzen. Völlig egal, was er davon hält und was er dazu zu sagen hat.
Prägungen aus deinem Leben
Selbstverständlich gibt es aus deinem Leben Prägungen, die dazu führen können, dass du dich selbst nicht in Liebe annehmen kannst. Wir haben schon über die Kindheit gesprochen, aber diese Prägungen können auch später im Leben entstanden sein.
So wäre es zum Beispiel möglich, dass deine erste grosse Liebe zu einem traumatischen Ende für dich geführt hat und du mit gebrochenem Herzen daraus hervorgegangen bist. Vielleicht hat das dazu geführt, dass du dir jetzt immer wieder sagst, dass du nicht liebenswert bist und dass kein Mann oder keine Frau dich jemals lieben kann.
Diese Überzeugung trägst du mit dir herum, seit du fünfzehn bist. Natürlich erschaffst du dir dabei Beziehungen, die lieblos sind und in denen du immer wieder verlassen wirst. Denn das ist es ja, was du glaubst. Also kann es gar nicht anders ausgehen, als so, wie du es dir unterbewusst erschaffst.
Natürlich willst du das nicht so erschaffen, aber es ist eine Prägung und ein Glaubenssatz von dir und damit passiert es immer wieder, so lange du nicht anfängst, wirklich an dir, deiner Geschichte und deinen Prägungen zu arbeiten.
Eine solche Arbeit könnte zum Beispiel eine Rückführungstherapie sein oder auch ein Past Life Reading. Grundsätzlich geht es darum, den Mut zu haben, deine Vergangenheit aus dem Keller zu holen und wirklich und wahrhaftig zu betrachten.
Das kann intensiv sein, aber es ist auf jeden Fall extrem befreiend und erleichternd. Je besser du nämlich deine Geschichte kennst, um so weniger hast du Angst davon und um so mehr kannst du deine Zukunft in das verändern, was du gerne erleben möchtest.
Eine weitere Prägung, die du vielleicht kennst, ist Mobbing. Vielleicht bist du als Kind in der Schule gemobbt worden oder sogar erst als erwachsener Mensch in der Arbeit. Je öfters du Mobbingsituationen erlebst, um so mehr prägen sie dich und um so tiefer sind sie in deinen unbewussten Manifestationen verwurzelt.
Genau da, wo wir sie eigentlich nicht haben wollen. Wenn du nämlich überzeugt bist, dass du in jedem Job gemobbt wirst, dann wirst du das auch erleben. Und auch da geht es darum, dass du die Wurzel des Übels findest und wirklich daran gehst, zu lösen, zu transformieren und zu heilen.
In dem Fall würde ich Heilrituale und Transformationsrituale empfehlen. Diese sind grossartig geeignet, um alte Themen loszulassen.
Ahnenthemen
Und wenn wir gerade von alten Themen sprechen, können natürlich auch Ahnenthemen der Grund dafür sein, dass du dich nicht in Selbstliebe annehmen kannst.
Wenn ich mit Klienten arbeite kann es sein, dass ich Ahnenthemen entdecke, die über viele, viele Generationen hinweg immer wieder aktiviert und nie wirklich verarbeitet wurden. Wenn sich jetzt alle deine Ahnen eingebildet haben, nicht liebenswert zu sein, dann haben sie dir das über deine Gene mitgegeben.
Nun sind wir diese merkwürdige und leicht verrückte Generation von Menschen, die sich entschieden hat, an diesen Ahnenthemen zu arbeiten und sie für sich aufzulösen. Darum zeigen sich diese Themen so stark in unseren Leben. Sie möchten nämlich von dir schlicht und einfach gesehen und transformiert werden.
Ich liebe die Auflösung von Ahnenthemen, egal ob bei mir oder bei meinen Studenten. Ein Ahnenthema zu erkennen, aufzulösen und ohne die Belastung weiter zu gehen ist eine so befreiende und befriedigende Arbeit. Es macht einfach Freude zu sehen, was entstehen kann, wenn die Ahnen und du frei von diesen Ideen und Konstrukten sind und endlich ihre wahre Essenz leben können.
Auch hier: Manchmal braucht es ein wenig Mut, ein solches Thema anzugehen. Aber dieser Mut lohnt sich auf jeden Fall, wenn du danach fühlen kannst, wie liebenswert du bist und wenn du dich selbst wirklich in Selbstliebe annehmen kannst.
Am Seelenplan kann es nicht liegen
Bevor du mich jetzt fragst, ob es denn möglich ist, dass es einfach an deinem Seelenplan liegt, dass du nicht in die Selbstliebe kommen kannst, lass mich die Frage gleich vorweg beantworten. Nein. Daran liegt es auf keinen Fall.
Deine Seele liebt dich. Für deine Seele gibt es niemand wunderbareres als dich. Sie liebt dich absolut und auch absolut bedingungslos. Selbstliebe ist der natürliche Zustand der Seele. Sie liebt. Das ist es, was sie tut.
Wenn du jetzt nicht in der Selbstliebe bist, dann ist es nichts, was deine Seele sich vorgenommen hat, denn dies ist etwas, was sie schlicht nicht verstehen würde. Für die Seele gibt es nur die Liebe. Bedingungslos und zu hundert Prozent.
Nicht in der Liebe zu sein, ist ein Zustand, der die Seele sich nicht vorstellen kann und darum ist es auch nichts, was sie erleben möchte. Denn solange es in ihrem Universum nicht existiert, kann sie nicht wissen, dass sie es erleben möchte. Und selbst wenn es in ihrem Universum existieren würde, würde sie es nicht erleben wollen, denn die Seele will lieben. Sie hat sich dafür entschieden, bedingungslos in der Liebe zu sein und dies lebt sie mit jedem einzelnen ihrer Seelenaspekte aus. Auch mit dir. Denn du bist ein einmaliger, unersetzlicher Teil deiner Seele und sie liebt dich. Jederzeit. Immerzu. Ohne jede Ausnahme.
Wenn du tiefer in das Thema Selbstliebe eintauchen möchtest, dann würde ich dir gerne mein Buch „Hundert Prozent Selbstliebe“ ans Herz legen. Darin nehme ich dich für dreissig Tage an die Hand und helfe dir, dich wirklich in Liebe anzunehmen!
Du bist liebenswert. Vergiss das nie.
Alles Liebe,
Marisa