Ich bin sicher, du kennst Halloween. Für mich ist dieser Brauch etwas bizarr, denn für mich ist das sehr amerikanisch und als ich noch ein Kind war, gab es den Brauch von Haus zu Haus zu gehen noch nicht. Aber ich feiere heute Samhain, eines der keltischen Jahreskreisfeste. Es symbolisiert den Beginn des neuen Jahres und man ehrt die Verstorbenen.
Der 1. November ist aber nicht nur ein keltisches Fest, es wird an vielen Orten der Welt gefeiert, um die Toten zu ehren. Vielleicht kennst du den Begriff: Allerheiligen, Dio de los Muertos oder all saints day. Das sind alles Namen für die Tage rund um das Samhain Fest. Heute möchte ich mit dir etwas tiefer auf das Thema Ahnen und deine Verbindung zu den Ahnen eingehen.
Die Ehrung der Toten
Bei den Kelten wurde am 1. November das neue Jahr begonnen. Die Ernte ist zu Ende und der Winter beginnt.
An diesem Tag wurde traditionellerweise ein grosses Feuer gemacht und es wurde ein Altar für die Verstorbenen gebaut. In Mexico gehen die Leute auf die Friedhöfe und schmücken die Gräber.
Die Schleier sind extrem dünn an diesen Tagen und so können wir viel einfacher in Verbindung gehen mit unseren Ahnen. Denn ohne die Ahnen von früher wärst du heute nicht hier. Mach dir mal bewusst, das schon vor - zum Beispiel - 2000 Jahren Vorfahren von dir gelebt haben. Wenn sie damals nicht gelebt hätten, wärst du jetzt nicht hier.
Ihr Blut lebt in dir weiter, natürlich sehr verdünnt, aber du trägst Teile davon in dir. Und heute ist ein wundervoller Tag um dafür danke zu sagen. Um die Toten zu ehren. Ihnen zu zeigen, dass du sie wahrnehmen kannst und dir der Verbindung bewusst bist.
Ich mache immer ein Feuer an Samhain, lade mir meine Liebsten ein, es gibt leckere Kürbis-Suppe. Einige sehr liebe Menschen sind schon auf der anderen Seite des Schleiers, auch die lade ich ein. Aber auch meine Ahnen, die vielleicht schon ein paar hundert Jahre tot sind ein, sind eingeladen, zu mir zukommen und das Fest mit mir zu feiern.
Ich bin stark Hellsichtig, darum kann ich sehen, wenn zum Beispiel meine Tante kommt. Jetzt ist aber nicht jeder hellsichtig, aber vielleicht kannst du es hören wenn sie kommen, oder du weisst es einfach, dass sie da sind. Es kann auch sein, dass du plötzlich deine Oma riechen kannst.
Es ist ganz egal, mit welchem Sinn du es wahrnehmen kannst. Wichtig ist nur, dass du es tust und dass du den Mut hast, deine Liebsten auf der anderen Seite vom Schleier einzuladen. Glaube mir, sie freuen sich dich zu sehen.
Habe keine Angst vor deinen Ahnen
Bei meinen Studenten und Klienten sehe ich immer wieder eine Angst davor, dass die Verstorbenen sie verurteilen könnten oder ihnen Vorwürfe machen.
Aber stell dir mal vor, deine Oma ist vor vielen Jahren verstorben. Denkst du nicht auch, sie wird sich einfach nur freuen ihren Enkel wieder zu sehe? Warum sollte sie dir Vorwürfe machen? Sie hat den Blick auf das grosse Ganze und sie wird es lieben, was du machst und wird glücklich sein, dass sie eingeladen wurde.
In Kontakt zu treten mit den Verstorbenen kann so viel Heilung in die Linie bringen. Und es ist eine grosse Erleichterung für dich und auch die deine Verstorbenen.
Und vielleicht geht es dir gerade wie Myrjam, die den Podcast für dich geschnitten hat und du musst weinen wenn du zuhörst.
Dann weine, ich bitte dich, lasse alle Emotionen zu, die in dir hochkommen. Lebe deine Emotionen, denn das ist völlig in Ordnung so. Du bist gut so.
Jede geweinte Träne ist eine Liebeserklärung
In den Tränen kann so viel Heilung liegen. Ich wünsche mir, dass du einen ehrlichen Blick auf dein Leben hast. Und ehrlich sein heisst in dem Fall eben auch, dass Menschen sterben.
Wir leben in einer Zeit, in der nicht gestorben werden darf und der Tod ein Tabu Thema ist. Aber der Tod gehört zum Leben genau so dazu, wie die Geburt. Denn der Tod ist nichts anders, als die Geburt in die entgegengesetzte Richtung.
Das Einzige, was wir alle wissen, wenn wir auf diese Erde kommen ist, dass wir irgendwann sterben. Warum sprechen wir also nicht darüber? Warum ist es so ein grosses Tabu?
Die Welt der Toten liegt nur hinter einem Schleier und heute ist der Schleier noch dünner als sonst. Nimmst du das Geschenk an und trittst in Kontakt mit deinen Ahnen? Lade sie ein und habe keine Angst davor, ihre Liebe wahrzunehmen.
Alles was du brauchst ist ein Feuer (auch eine Kerze ist ein Feuer), etwas um den Tisch schön zu dekorieren und ein gutes Essen, zum Beispiel eine Kürbis-Suppe. Und ein kleines bisschen Mut. Deine Ahnen waren mutig genug, den Weg vor dir zu gehen. Dass du dein Licht hell leuchten lassen kannst, hast du auch ihnen zu verdanken.
Deine Ahnen lieben dich und sie sind stolz auf dich!
Ich wünsche dir den schönsten Samhain, den man haben kann.
Alles Liebe,
Marisa