Viele Menschen glauben, Urvertrauen ist etwas, was man entweder einfach hat oder nicht hat. Aber das ist absolut nicht so. Urvertrauen muss sich entwickeln und das ist das Gute daran. Denn das bedeutet auch folgendes: wenn du wenig Urvertrauen hast, kannst du es bei dir selbst fördern. Und genau darüber sprechen wir heute.
Wenn du dich jetzt nämlich fragst, wie Urvertrauen denn entsteht und was du tun kannst, um es bei dir und vielleicht auch bei deinem Kind zu stärken, dann höre dir die Podcastfolge an.
Was ist Urvertrauen und wie entsteht es?
Urvertrauen ist ein Grundgefühl der Sicherheit und des Vertrauens in die Welt und in die Menschen um dich herum. Im Gegensatz zu dem, was viele glauben, ist Urvertrauen nicht einfach von Natur aus vorhanden.
Es ist etwas, das sich in der frühen Kindheit durch liebevolle und positive Erfahrungen entwickelt. Dabei fördern vor allem die nahen Bezugspersonen des Kindes sein Urvertrauen. Das können die Eltern, die Grosseltern, Geschwister, Onkel oder Tanten sein, einfach die Menschen, die dem Kind am nächsten sind. Diese Personen haben Einfluss darauf, ob das Kind Urvertrauen entwickelt oder eben nicht.
Wenn ein Kind seine Bedürfnisse liebevoll und zuverlässig erfüllt bekommt, dann entwickelt es daraus automatisch ein Gefühl von Sicherheit. Denn die Welt um das Kind herum erfüllt ihm ja seine Bedürfnisse und das Kind weiss: "Für mich ist gesorgt." Aus diesem positiven Umfeld des Kindes entsteht die Basis an Urvertrauen und aus dieser ergibt sich dann das Potential für ein gesundes Selbstwertgefühl. Ebenso erwächst daraus die Fähigkeit, gesunde Beziehungen zu anderen Menschen zu entwickeln, aber auch sich selbst in Liebe anzunehmen und auf seine Begabungen zu vertrauen.
Menschen mit Urvertrauen fühlen sich sicher, vertrauen anderen Menschen und gehen neue Beziehungen leicht ein. Sie haben ein positives Selbstbild, mögen sich und haben einen gewissen Mut und Zuversicht.
Menschen mit einem schlechten Urvertrauen fühlen sich eher ängstlich und nicht so sicher im Leben, sie vertrauen anderen Menschen nur schwer und häufig haben sie ein negatives Selbstbild und starke Selbstzweifel.
Urvertrauen bei Kindern stärken
Urvertrauen entwickelt sich in der frühen Kindheit und die engsten Bezugspersonen haben einen grossen Einfluss darauf. Mit diesen fünf Tipps kannst du Kindern dabei helfen, ein gesundes Urvertrauen zu entwickeln:
Baue eine liebevolle und sichere Bindung auf: Kinder brauchen stabile und zuverlässige Beziehungen. Gib deinem Kind stets das Gefühl, dass es geliebt und beschützt ist, ganz egal, was für Umstände im Aussen herrschen. Das Kind darf nicht darunter leiden, was in deinem Leben gerade läuft. Dabei spielt es keine Rolle, ob du die Mutter, der Vater, die Oma, der Opa, die Tante oder was auch immer bist.
Setze klare Grenzen, die immer am selben Ort sind: Grenzen helfen Kindern dabei, sich zu orientieren und sich sicher zu fühlen. Dabei ist es wichtig, dass die Grenzen immer am selben Ort sind und nicht willkürlich jeden Tag irgendwo anders liegen. Wenn die Grenzen immer dieselben sind, dann kann sich ein Kind daran orientieren und gewinnt Sicherheit. Das fördert das Urvertrauen.
Hilf dem Kind, sich selbst zu entdecken: Kinder sollten im sicheren Rahmen die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu entdecken. Je besser ein Kind weiss, was es alles bewältigen kann, umso mehr kommt es ins Vertrauen zu sich selbst und findet sein Urvertrauen. Auch Fehler und Misserfolge sind hier wichtig, denn auch daraus lernt ein Kind und weiss fürs nächste Mal, dass es so nicht geht.
Sei ein positives Vorbild: Je mehr Urvertrauen du selbst ausstrahlst, umso einfacher kannst du einem Kind vorleben, wie man mit Herausforderungen umgeht, sich selbst liebt und respektiert.
Nimm die Bedürfnisse von deinem Kind wahr: Das heisst nicht, dass du dem Kind jeden Wunsch erfüllen muss. Hier geht es darum, dass du dein Kind ermutigst, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Du kannst ihm dabei helfen, diese Bedürfnisse zu erkennen und angemessen darauf reagieren.
Urvertrauen bei dir stärken?
Auch als Erwachsener kannst du natürlich einiges dafür tun, um dein Urvertrauen zu stärken. Selbst wenn es in der Kindheit nicht ausreichend entwickelt wurde. Auch hier habe ich dir fünf Tipps, die dir helfen:
Entwickle ein Bewusstsein für eigene Bedürfnisse: Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie wenig Menschen ihre eigenen Bedürfnisse kennen und wissen, was sie gerade fühlen oder was sie gerade brauchen. Höre regelmässig in dich hinein und reflektiere dich selbst, um dich besser kennen zu lernen.
Übe dich in Selbstliebe und Selbstmitgefühl: Sei achtsam im Umgang mit dir selbst und liebe dich für das, was du bist. Für deine Stärken und deine Schwächen. Ich habe hier einen Blogbeitrag zu diesem Thema geschrieben: Mangelnde Selbstliebe erkennen und überwinden
Mache dir deine positiven Erfahrungen bewusst:
Ein Dankbarkeitstagebuch kann helfen, positive Erlebnisse festzuhalten und sie dir bewusst zu machen. Ganz oft erleben wir Dinge, die super schön sind, aber wir erfassen sie nicht. Wenn du lernst, dankbar zu sein für die grossen und kleinen Dinge im Leben, dann wirst du erkennen, wie du an schwierigen Situationen wachsen kannst.
Nimm Herausforderungen an: Wir alle erleben Situationen, vor denen wir zurückschrecken und die eine grosse Herausforderung für uns sind. Wenn du sie angehst und den Stier bei den Hörnen packst, wirst du immer mehr Vertrauen in dich selbst gewinnen.
Suche dir, wenn nötig, Hilfe: Manchmal ist es notwendig, Unterstützung von aussen anzunehmen. Sei es durch Therapie, Coaching oder Gespräche mit vertrauenswürdigen Freunden. Externe Unterstützung kann wertvolle Perspektiven und Hilfestellungen bieten.
Aber auch die Vergebungsarbeit kann ein Schritt sein, um dein Urvertrauen zu stärken. Das bedeutet, du schaust die Beziehung zu deinen Eltern an, reflektierst sie und gehst damit in die Vergebung. Auch zu diesem Thema habe ich einen wundervollen Blogbeitrag für dich: Die Krux mit dem Verzeihen.
Visualisiere deine Erfolge und sei geduldig mit dir. Es braucht seine Zeit, um das Urvertrauen zu entwickeln. Denke immer daran, dass du nicht alleine bist und teile auch gerne mit mir, welcher Tipp für dich der Wichtigste ist und welchen du noch umsetzen möchtest.
Alles Liebe,
Marisa
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