Kennst du diese Situation?
Du hast dir ein neues, richtig besonderes Shirt gekauft, dass du grossartig findest. Am Morgen stehst du auf, holst dieses Shirt aus dem Schrank und ziehst es stolz an.
Und plötzlich hörst du diese innere Stimme, die dir sagt: «Mit diesem Shirt kannst du nicht raus gehen. Das sieht ganz fürchterlich aus. Damit fällst du ja auf wie ein bunter Hund! Das steht dir überhaupt nicht. Wieso hast du das nur gekauft?»
Verunsichert schaust du dich im Spiegel an und ziehst dir dein neues, schönes Shirt langsam wieder über den Kopf, um nach einem alten Pulli zu greifen, den du schon tausendmal getragen hast.
Diese Stimme – diese fürchterliche, nörgelnde Stimme – die dich ständig schlecht dastehen lässt, die dich nieder macht und dir einredet, dass du nicht gut genug bist. Das ist der innere Kritiker. Früher war der bei mir auch so. Aber inzwischen habe ich zu meinem inneren Kritiker eine liebevolle Beziehung aufgebaut.
Wie? Das verrate ich dir hier.
Aber was ist der innere Kritiker eigentlich genau?
Der innere Kritiker ist eine Stimme in uns, die eigentlich eine wichtig Aufgabe hat. Er ist nämlich dafür da, dass er dir in lebensbedrohlichen Situationen darauf hinweist, dass du einen grossen Mist machst. Wenn du also die Idee hast, ein bisschen auf der Autobahn spazieren zu gehen oder auf einen Zugwagon zu klettern, um mal die Aussicht von da oben zu geniessen, dann ist der innere Kritiker wichtig, damit er dich darauf hinweist, dass du gerade leichtsinnig mit deinem Leben spielst.
Doch in unserer westlichen Welt hat der innere Kritiker eine neue Rolle übernommen. Er ist zu einer lauten, anstrengenden und rechthaberischen inneren Stimme geworden, die gerade vielen Lichtarbeitern das Leben zu Hölle macht und sie somit daran hindert, ihr Leben und ihr Licht wirklich strahlen zu lassen und so zu leben, wie sich ihre Seele das wünschen würde.
Diese Stimme in dir, die dir nichts zutraut und schon vor dem 1. Schritt verhindert, dass du diesen neuen Weg überhaupt gehst.
Wie kannst du mit dem inneren Kritiker umgehen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du zu einem besseren Verhältnis mit deinem inneren Kritiker kommst.
In meinen Ausbildungen schauen wir uns den inneren Kritiker immer sehr intensiv an, denn er ist es, der die meisten Menschen daran hindert, einen lichtvollen Weg zu gehen und sich als spiritueller Mensch zu positionieren.
Ich möchte dir hier allerdings eine einfache Übung vorschlagen:
Nimm dir Zeit für eine kleine Meditation, beziehungsweise einen Moment, in dem du dich auf deine Gedanken und deine Gefühle konzentrieren kannst und sicher nicht gestört werden wirst.
Nun bittest du deinen inneren Kritiker zu dir. Wie wenn du eine Sitzung halten würdest, bittest du ihn zu einem Gespräch mit dir.
- Schau ihn dir genau an. Wie sieht dein innerer Kritiker aus? Hat er bestimmte Merkmale? Gleicht er vielleicht irgendjemandem den du kennst? Ist er sehr gross oder klein? Wie sind seine Kleider?
- Und dann frage ihn nach seinem Namen. Wie heisst dein innerer Kritiker?
Den Namen zu erfragen scheint dir vielleicht etwas komisch. Aber in meiner Praxis stelle ich fest, dass gerade dies extrem hilfreich ist. Denn sobald diese übergrosse innere Stimme einen Namen hat, ist sie nicht mehr so gross.
- Wie heisst also dein innerer Kritiker?
Wenn du den Namen erfragt hast, dann frage ihn (oder sie – es könnte ja auch eine Kritikerin sein.), warum er dir das Leben so schwer macht.
- Was sagt er dazu? Was sind seine Gründe, dass er ständig alles besser weiss und dass er dir Steine in den Weg legt?
Lass dir ganz genau von ihm erklären, wieso er sich so verhält, wie er sich verhält.
In meiner Erfahrung wollen die inneren Kritiker damit manchmal nicht so recht herausrücken, doch sei einfach hartnäckig und frage so lange, bis er dir eine Antwort gibt.
Nun erkläre ihm, dass es nicht nötig ist, dass er weiterhin so gut auf dich acht gibt. Entlasse ihn aus seiner Aufgabe, dich ständig und die ganze Zeit zu kontrollieren. Sag ihm, dass du erwachsen bist und dass du das selber übernehmen kannst. Gib ihm Bescheid, dass du die Verantwortung über dein Leben nun selber übernehmen wirst.
Dann kannst du das Gespräch mit deinem inneren Kritiker beenden.
Ich empfehle dir, deine Erkenntnisse festzuhalten. Irgendwo, wo du Zugriff darauf hast und wo du sie immer mal wieder nachlesen kannst. Natürlich kannst du diese Übung regelmässig wiederholen, wenn dein innerer Kritiker die Zusammenarbeit verweigert. Ich treffe mich inzwischen etwa einmal im Monat mit meinem inneren Kritiker, damit wir gemeinsam schauen können, wo wir stehen und was es für Veränderungen und Anpassungen braucht.
Darf ich dir helfen?
Hast du auch schon mit deinem inneren Kritiker gearbeitet, aber du kommst einfach irgendwie nicht weiter?
Melde dich bei mir. Wir können in einer Sitzung herausfinden, was er dir sagen möchte und wie du lernst, mit ihm umzugehen.
Im Januar beginnt mein Kurs "Selbstliebe Total".
In diesem Kurs lernst du, mit deinen inneren Stimmen umzugehen und sie zu deinen Unterstützern und nicht deinen Gegnern zu machen.
Hier findest du alle Infos dazu:
Hast du Lust, deine Erfahrungen mit dem inneren Kritiker zu teilen?
Dann schreibe mir unten in die Kommentare, wie du mit deinem inneren Kritiker umgehst. Vielleicht magst du auch teilen, wie er heisst und wie er aussieht?
Alles Liebe,
Marisa