Die Zeit rund um die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche - Mabon - ist eine Zeit der Balance. Der Tag ist gleich lang wie die Nacht und die Welt kommt einen kurzen Moment zum Stillstand.
Für mich ist die Tag-und-Nacht-Gleiche immer ein Augenblick im Jahr, in dem ich das Gefühl habe, dass ich tief durchatmen kann. Ein Augenblick der Ruhe, der Stille und der Balance.
Darum würde ich dir gerne vorschlagen, dass du dir an Mabon die Zeit nimmst, eine ausgleichende Meditation zu machen. Eine Meditation der Stille und des Ausgleiches. Eine Meditation der Balance.
Die zweite Ernte wird gefeiert
In den alten Zeiten wurde zu Herbst-Tag-und-Nacht-Gleichen der Keller gefüllt mit dem Essen, dass die Menschen durch diese Wintermonate bringen sollte und das war immer eine Zeit der grossen Dankbarkeit. Denn die Menschen wussten: Je besser die Ernte ausgefallen ist, um so besser kommt man durch den Winter.
Und so ist Herbst-Tag-und-Nacht-Gleichen eine Zeit der Dankbarkeit. Diese kannst du auch in deiner Dekoration rund um Mabon widerspiegeln. Vielleicht machst du dir einen kleinen Altar für dieses Fest oder du dekorierst einfach dein Zuhause herbstlich.
Wie wäre es, wenn du für diese Deko mit Mais, Äpfeln und Kürbissen arbeiten würdest? Auch Trauben und Weinblätter eignen sich hervorragend. Und mit Granatapfel oder roter Beete ergänzt du deinen schönen Altar mit den wunderbaren, satten Rottönen. Die ersten Blätter sind auch schon bunt geworden und verzaubern deine Dekoration sicher wunderbar mit ihren Farbtupfern.
Ein Fest für dich, deine Liebsten und diejenigen, die es weniger gut haben
Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleichen ist ein Fest der Dankbarkeit. Doch nicht allen Menschen geht es gleich gut. Wie wäre es denn, wenn du zu Mabon deine Liebsten einladen würdest? Ein gemeinsames Fest mit richtig gutem Essen planen?
Aber nicht nur das: Bitte sie darum, dass jeder, der eingeladen ist, etwas zu Essen mitbringt, das lange haltbar ist. Eine Konservenbüchse, eine Packung Reis oder etwas Vergleichbares.
Dieses Essen geht ihr dann (gemeinsam oder einfach du nach dem Fest) spenden. Denn an Mabon ist es wichtig, dass man auch teilt und die anderen Menschen an seinem Glück teilhaben lässt.
Du findest sicher in deiner Nähe ein Obdachlosenheim, das sich sehr über deine Spende freut. Vielleicht kennst du auch einfach eine Familie, der es nicht gut geht und die du damit gerne unterstützen möchtest. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und vielleicht hast du ja Lust, im Forum zu teilen, was du gemacht hast. Ich bin sicher, das ist sehr inspirierend für alle.
Äpfel, Birnen, Trauben, Mais
Zu Mabon ist die Zeit der Ernte. Doch - wann hast du das letzte Mal selber Äpfel geerntet? Wann hast du dich gestreckt und einen reifen Apfel in deine Hand fallen gefühlt? Direkt verbunden mit der Natur und dem, was sie dir liefern kann?
Vielleicht kennst du einen Bio-Bauern in deiner Nähe, der ein Maisfeld hat, das er nicht spritzt und der dir erlaubt, 2, 3 Maiskolben selber zu ernten, so dass du sie vom Feld an deinen Tisch bringen kannst. (Achte darauf, dass der Mais wirklich nicht gespritzt ist!!)
Vielleicht lebst du auch in der Nähe eines Weingutes und kannst dieses Jahr bei der Weinlese helfen? Direkt von der Rebe in die Verarbeitung, damit wir nächstes Jahr Mabon mit einem guten Wein feiern können.
Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche lädt dich dazu ein, dich mit der Natur zu verbinden und noch einmal in die Dankbarkeit zu kommen, bevor die Tage kürzer werden und das Wetter kalt.
Verbinde dich mit der dunklen Jahreszeit
Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ist der Moment, an dem der Tag und die Nacht gleich lang sind. Danach nimmt das Tageslicht ab und die Nacht wird immer länger, bis am 21. Dezember dann das Licht und die Sonne wieder gewinnen.
Mabon ist der optimale Zeitpunkt, um dich mit dieser dunklen Winter-Energie zu verbinden und dich damit auseinander zu setzen, dass das Jahr alt und müde wird und die Natur sich langsam auf ihren Rückzug vorbereitet.
Wenn man mich gut kennt, kennt man auch meine sogenannte „August-Panik“. Das ist immer der Moment, an dem ich bemerke, dass der Sommer vorbei ist und der Herbst und der Winter vor der Tür stehen. Und ich gebe es zu: Die langen, kalten, dunklen Wintermonate tun mir meistens nicht gut. Ich fühle mich nicht entspannt, leicht und glücklich im Winter.
Und doch hat diese Jahreszeit ihren Zauber. Mit den warmen Getränken, dem Kaminfeuer und den kurzen Tagen. Den vielen Kerzen und den wunderbaren ätherischen Ölen im Vernebler bringt sie einen wunderbaren Zauber mit sich.
Mabon lädt dich ein, dich auf diese Zeit einzustellen und dich darauf vorzubereiten. Nutze sie, um dich mit den Göttinnen, Engeln und Meistern zu verbinden, die dich durch diese Zeit begleiten.
Ehre den Hirsch
Nein - ich werde es niemals verstehen. Einem Lebewesen das Leben zu nehmen ist für mich in jedem Fall Mord. Egal, ob es ein Mensch ist oder ein Tier.
Aber das ist meine persönliche Meinung und es gibt Menschen, die anderer Meinung sind als ich. Und darum ist der Herbst die Jagdsaison und die Jäger gehen in die Wälder und schiessen diese wunderbaren Wesen, die darin leben.
Ich erinnere mich daran, dass ich als kleines Kind - ich war vielleicht 5 - mit meinen Eltern im Herbst im Graubünden in den Bergen im Urlaub war. An einem Abend kam das ganze Dorf zusammen, weil die Jäger einen Hirsch erlegt hatten. Die Aufregung und der Stolz in dem Dorf waren riesig. Ich erinnere mich deshalb daran, weil ich weinend vor dem toten Tier gestanden bin und nicht verstehen konnte, wie man stolz darauf sein kann, ein Tier umzubringen.
Und darum hier ein ganz besonderes Anliegen von mir:
Ehre den Hirsch, die Wildsau, das Reh und alle Tiere, die während der Jagdsaison bedroht und gefährdet sind. Nimm sie in dein Herz und segne sie. Schicke ihnen Licht, Liebe und Harmonie.
Der Hirsch ist ein wunderbares, kraftvolles, machtvolles und weises Krafttier, dass sich oft zeigt und dem Menschen sagt, dass er seine Aufgaben schaffen wird und dass er sein Leben gut meistert.
Gib dem Hirschen etwas zurück, in dem du ihm sagt, dass er auch seine Aufgaben meistert und dass er sehr geliebt und geachtet wird.
Auch das gehört zu einem bewussten Leben und auch die Ehrung des Hirsches ist ein Ritual, dass für mich eng mit Mabon verbunden ist.
Alles Liebe,
Marisa
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